Pressemitteilung | 16. Oktober 2018

Polarstern erweitert sein Engagement für die weltweite Energiewende

Unterstützung bei der Einführung eines lokalen Biogashandels in Mali/Afrika in Kooperation mit Africa GreenTec und (B)energy

München, 16.10.2018 – „Nationale Alleingänge bringen beim Klimaschutz nix“, betont Florian Henle, Mitgründer und Geschäftsführer des Ökoenergieversorgers Polarstern. Deshalb unterstützt Polarstern seit seiner Gründung mit jedem Kunden und jeder verbrauchten Kilowattstunde pro Jahr die Energiewende in Deutschland und in Entwicklungsländern. „Angesichts des weltweit steigenden Energiebedarfs, der auch die Entwicklungs- und Schwellenländer erfasst, ist es heute einmal wichtiger, dass alle an einem Strang ziehen und die Industrieländer mit ihrem Wissen und Erfahrung helfen, die richtigen Weichen zu stellen.“ Dabei spiele die dezentrale Energieversorgung eine entscheidende Rolle.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.polarstern-energie.de/weltweit

„Die Investitionen müssen nachhaltig und planbar sein“

Wichtig beim Aufbau dezentraler Infrastrukturen sei, dass die Unterstützung nachhaltig angelegt ist. Für Polarstern heißt das, dass die weltweiten Investitionen in die Energiewende ein fester Bestandteil jedes Polarstern-Angebots sind. „Das macht die Einnahmen für unsere Partner zuverlässig, die so langfristig planen und handeln können.“ Die nötige Infrastruktur aufzubauen und das Vertrauen zu gewinnen, funktioniere schließlich nicht von heute auf morgen.
Bisher unterstützte Polarstern seit seiner Gründung im Jahr 2011 Familien in Kambodscha beim Bau von Mikro-Biogasanlagen. „Inzwischen haben wir in Kambodscha ein Limit an Anlagen erreicht, die wir mit unseren Partnern vor Ort jährlich bauen können. Deshalb haben wir weitere, spannende Biogasprojekte gesucht und wurden in Mali fündig.“ Dort befähigt das deutsche Sozialunternehmen Africa GreenTec Dorfbewohner, beim Aufbau einer Biogas- Infrastruktur, unterstützt von Polarstern. Konkret werden benötigte Materialien und Anlagen sowie Beratung bei Installation und Umsetzung angeboten, mit denen ein lokaler Biogashandel aufgebaut wird. Das Konzept von mobilem Biogas sowie die dazugehörige mobile Biogastechnik wurden von (B)energy entwickelt, ein ebenfalls 2014 gegründetes deutsches Sozialunternehmen.

Deshalb setzt Polarstern auf Biogasanlagen in Entwicklungsländern

Biogasanlagen werden mit Tierdung, menschlichen Fäkalien und organischen Küchenabfällen betrieben. „Es braucht ein wenig Dung von Kühen oder Rindern zum Start der Biogaserzeugung, aber das macht nur die Hälfte der ersten Füllung aus. Haben sich die darin enthaltenen Biogasbakterien erst einmal vermehrt, kann die Anlage mit allem was organisch ist betrieben werden“, berichtet Katrin Pütz, Gründerin von (B)energy. „Gerade diese Vielfalt der eingesetzten Substrate macht Biogasanlagen zur idealen Technik für verschiedene Entwicklungsländer dieser Welt.“ Die klimatischen Verhältnisse, sprich die tagsüber und nachts hohen Temperaturen unterstützen die Biogaserzeugung einmal mehr. Außerdem überzeugen Biogasanlagen mit ihrer einfachen Bauweise und Technik. Das ermöglicht den Einsatz lokaler Materialien, senkt die Anlagenkosten und erleichtert die Wartung.
Während in Kambodscha viele Familien ausreichend Tiere zur Biogaserzeugung halten, ist die Situation in Mali eine andere. Die Bevölkerung ist ärmer und viele besitzen kein Vieh. „Während wir in Kambodscha einzelne Familien beim Bau einer Mikro-Biogasanlage unterstützen, bauen wir in Mali eine Art Biogashandel auf“, erklärt Florian Henle. Familien mit ausreichend Tieren – mindestens 10 Rindern – werden zu Besitzern und Betreibern von Biogasanlagen, mit denen sie ausreichend Biogas für sich und zwei weitere Familien erzeugen.

So funktioniert der Biogashandel in Mali

Das lokal erzeugte Biogas wird in Biogasrucksäcke mit einem Fassungsvermögen von 1.000 Liter gefüllt. Sie wiegen befüllt rund 3,5 Kilogramm und die darin enthaltene Gasmenge reicht für bis zu vier Stunden Kochen. Leere Rucksäcke werden an der Biogasanlage neu befüllt. Zusätzlich bekommen die Familien Zugang zu einem einfachen, aber sehr effizienten Biogaskocher. Abhängig von der produzierten Gasmenge und dem erzielten Gaspreis, der regional sehr unterschiedlich sein kann, rechnet sich die Investition in die Anlage über den Verkauf des Biogases nach etwa 3 bis 4 Jahren. Genauso lohnt sich der Kauf des Biogases für die zwei Familien, die neben dem Anlagenbetreiber das erzeugte Biogas nutzen: „So ein Rucksack voller Gas ist im Schnitt bis zu 30 Prozent günstiger als bisher verwendetes Brennholz und Holzkohle. Auch werden beim Kochen keine gesundheitsgefährdenden Schadstoffe mehr ausgestoßen“, berichtet Torsten Schreiber, Geschäftsführer von Africa GreenTec. Pro Jahr spare eine Biogasanlage mehrere Tonnen CO2 und bewahre das ohnehin stark gerodete Mali vor weiterer Abholzung und Verwüstung.
Katrin Pütz hat vor rund acht Jahren das Konzept des Gasverkaufs und der zugehörigen Technik der Biogasrucksäcke und Biogasanlagen entwickelt. Sie betont die Bedeutung des Systems auch gerade für die lokale Wirtschaft. Schließlich mache die Technik die Betreiber der Biogasanlagen zu Unternehmern mit eigenen Kunden und setze bei den Kunden wiederum Arbeitskraft frei, die sonst für das Sammeln von Brennholz aufgewendet werde. Auch senke es ihre Energieausgaben. Dass die Biogasanlagen zu vernünftigen Preisen per Darlehen verkauft und nicht geschenkt werden, ist Florian Henle von Polarstern sehr wichtig. „Unser Ziel ist es, einen Beitrag zur Stärkung der lokalen Wirtschaft zu leisten und die Familien zu befähigen, sich selbst zu helfen. Wir bieten den Familien damit die Basis, aus eigener Kraft wachsen zu können. Wir wollen vor Ort Möglichkeiten schaffen und uns dann überflüssig machen.

Bei Rückfragen, Interesse an einem Interview oder Bedarf an Bildern wenden Sie sich bitte an Anna Zipse, anna@polarstern-energie.de, +49 175 40 19 279.

Über Polarstern
Der Energieversorger Polarstern zeigt mit richtungsweisenden Energieprodukten den Weg in die gemeinsame Energiezukunft. Dazu bieten die Geschäftsführer Florian Henle und Simon Stadler zusammen mit ihrem Team Wirklich Ökostrom und Wirklich Ökogas aus jeweils 100 Prozent erneuerbaren Energien an, genauso wie weltweit Lösungen zur dezentralen Energieversorgung.
Mit Energie die Welt verändern, das treibt sie an und lässt sie seit Sommer 2011 immer wieder Impulse im Markt setzen; ob als erster Energieversorger mit Ökogas aus komplett organischen Reststoffen, mit ersten flexiblen dezentralen Stromprodukten für Eigenheimbesitzer und Mehrparteiengebäude (Mieterstrom) oder ihrem konsequent nachhaltigen Wirtschaften. 2016 hat Polarstern als erster Energieversorger eine Gemeinwohlbilanz erstellt. Weil’s allen wirklich wichtig ist.
Zertifiziert sind Wirklich Ökostrom und Wirklich Ökogas von Polarstern durch den TÜV Nord und das Grüner Strom Label; empfohlen u. a. von der Verbraucherplattform EcoTopTen des Öko-Instituts und der Umweltorganisation Robin Wood. Das Magazin ÖkoTest benotet Polarsterns Ökostrom 2018 zum sechsten Mal in Folge mit „sehr gut“. Auch die Kunden sind wirklich zufrieden und beurteilen Polarstern beim Kundenbewertungsportal ekomi als den kundenfreundlichsten Energieversorger in Deutschland. 2018 wurde Polarstern von über 25.000 Experten als „Innovator des Jahres“ gewählt, befragt von brand eins wissen und statista.
Mehr über Polarstern und das Team gibt’s hier: https://www.polarstern-energie.de

Über Africa GreenTec AG

Das von Aida und Torsten Schreiber gegründete Sozialunternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, mit innovativen Technologien und Konzepten in Afrika eine effektive Energiewende voranzutreiben. Das Unternehmen wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Climate-KIC, dem Handelsblatt Energy Award in der Kategorie Start-up und dem pv magazine award. Das Ehepaar möchte zu Lebzeiten mind. 3 Millionen Menschen mit Strom, Biogas und sauberem Wasser versorgen.

www.africagreentec.com

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